Du kannst nicht auf das Meer hinausfahren, indem Du bloß auf das Wasser starrst.
-Rabindranath Tagore
Montag morgen. Auf dem Weg ins Büro. Und schon im Auto oder in der Bahn gehen wir unsere zu erledigenden Aufgaben oder Termine gedanklich durch. Oft gibt uns das Struktur und Sicherheit. Nur ist es nicht immer so.
Wir kennen sie alle. Die Momente, in denen man denkt „Wie soll ich das nur schaffen?“. Sei es der neue Job, die herausfordernde Umstrukturierung oder lediglich die Garage, die wieder einmal aufgeräumt werden sollte. Wir sehen das grosse Projekt und fangen unbewusst bereits an, Gründe zu suchen, warum es sowieso nicht klappen kann. “Wo soll ich nur anfangen?”, “Diese Deadline ist doch total unrealistisch…”. Weil uns die Aufgabe dermassen überwältigt, verschieben und prokrastinieren wir sie in regelmässigen Abständen.
Woran könnte das liegen? Oft liegt es sehr simpel daran, dass wir uns noch gar nicht richtig auseinandergesetzt haben mit unserem Task. Wir sind wir noch nicht richtig eingetaucht und wir sind uns nicht im klaren darüber, womit die Aufgabe denn überhaupt abgeschlossen wäre oder wie hoch die Qualitätsansprüche an sie sind. Dies kann dazu führen, dass wir an unseren Fähigkeiten und unserem Durchhaltevermögen zweifeln und dazu tendieren, es gar nicht erst zu versuchen.
Um genau diesen Situationen entgegenzuwirken, gilt es, Denkhürden abzubauen. Wir dürfen uns bewusst machen, dass wir nicht alles gleichzeitig und sofort erledigen müssen, auch wenn es im Moment so aussieht. Um der Lösung näher zu kommen, müssen wir zuerst einmal losmarschieren!
Selbstverständlich macht es Sinn, grosse Projekte vorab zu durchdenken- jedoch können die meisten Abläufe ins unendliche gedacht werden und am Schluss ändert sich das Ganze dann doch nochmal bevor man es in Angriff nehmen will.
Die 15 % Lösung ist ein grossartiges Tool, um grosse, diffuse und ungreifbare Herausforderungen zu dekonstruieren und und uns in einen aktiven Modus zu bringen.
Was sind die ersten 15 % in Richtung der gewünschten Lösung?
Wie aber beginnen? Um ein gefühlt unlösbares Problem in Angriff zu nehmen braucht es einen konkreten ersten Schritt, die ersten 15% also. Ohne Anspruch an Perfektion oder Vollständigkeit. Wir sollen uns fragen: „Was ist jetzt möglich? Was kann ich jetzt tun? Was ist die nächste ganz konkrete erste Handlung, die das Projekt in Gang setzt, oder einen Schritt vorwärts bringt?”. Es geht darum, Möglichkeiten zu entdecken. Wie klein diese auch immer sein mögen – welche sofort umsetzbar sind. Es lohnt sich, sich zu überlegen, welche Schritte sofort ausgeführt werden können und wofür keine zusätzlichen Ressourcen benötigt werden, keine Bewilligung eingeholt werden muss und wie mit den jetzt zur Verfügung stehenden Mitteln gewirkt werden kann.
Dieses Vorgehen löst einen Impuls aus und bringt uns in ein Position, von der aus wir eine ganz andere Perspektive haben. Und dies wiederum kann sofort eine spürbare Auswirkung auf unsere Motivation haben und uns “dem Licht am Ende des Tunnels”näher bringen.
Die Methode eignet sich auch ideal, um Ihr Team zu motivieren, produktiv werden zu lassen und Vertrauen zu schaffen. Neben einem kreativen Austausch bringt diese Methode eine Bewegung weg von Blockaden, Negativismus und Antriebslosigkeit. Sehr oft enthüllt sie ausserdem bisher unbekanntes Wissen einzelner Teammitglieder und generiert spannende Lösungen, zu denen alle beitragen können.
Die 15% Lösung zeigt auf, dass es keinen Grund gibt, abzuwarten und sich wirkungslos oder sogar ängstlich zu fühlen. Sie hilft uns sogar, uns und unsere Teammitglieder auf den nächsten Level zu bringen. Mit einer einfachen Frage kann der Fokus auf das gerichtet werden, was machbar ist und Lösungen gefunden werden.
Gibt es ein Thema bei dem Sie im Moment feststecken? Was könnten Ihre ersten 15% hin zur Lösung sein?