Vorschlag vorstellen
In diesem Schritt beschreibt der Agendapunktinhaber zunächst seine ursprüngliche Spannung, welche Rolle die Spannung betrifft und wie sie sich konkret gezeigt hat. Daraufhin präsentiert er entweder einen Vorschlag zur Lösung seiner Spannung oder lässt sich in einer offenen Diskussion bei der Erstellung eines solchen helfen.
Verständnisfragen
Sobald ein Vorschlag in Rohform etabliert und notiert worden ist, gibt es in diesem Schritt die Gelegenheit für jedes Kreismitglied, Fragen dazu zu stellen. Der Vorschlagende kann antworten, muss aber nicht, da der Anspruch nicht ist, dass der Vorschlag perfekt durchdacht sein muss. Er muss an dieser Stelle lediglich potenziell die Spannung des Vorschlagenden lösen.
Reaktionsrunde
Sobald die Fragen abgeebbt sind, fragt der Prozessmoderator in der Reaktionsrunde nacheinander alle anderen Kreismitglieder nach ihrer Reaktion auf den Vorschlag. Hier sind alle Arten von Äußerungen erlaubt, nur Diskussionen zwischen Kreismitgliedern sind untersagt.
Gelegenheit zur Klärung
In diesem Schritt kann der Vorschlagende selbst noch mal reagieren und darf optional seinen Vorschlag modifizieren, wenn es ihm nützlich erscheint, um seine Spannung besser zu lösen.
Einwandrunde
(bzw. "Sicherheitsprüfung des Vorschlags")
Hier fragt der Prozessmoderator reihum jeden, ob er oder sie irgendein Bedenken in Bezug auf den Vorschlag hat. Falls das der Fall ist, erforscht er dieses gemeinsam mit dem Bedenkenträger mit Hilfe von Testfragen. Diese etablieren, ob der Vorschlag einen Schaden für die Organisation verursacht und ob das Bedenken als Einwand gilt, der integriert werden muss, oder ob das Bedenken an dieser Stelle als irrelevant verworfen werden kann. Sind keine Einwände zu integrieren, so gilt der Vorschlag automatisch als angenommen.
Integration
Falls im vorigen Schritt einer oder mehrere Einwände erfasst worden
sind, geht es weiter mit der Integration. Das Ziel ist ein Vorschlag,
der die jeweilige Spannung (den Einwand) nicht mehr hervorruft und immer noch
die ursprüngliche Spannung des*der Vorschlagenden löst. Hierfür stößt
der*die Prozessmoderator*in für jeden Einwand nacheinander eine
Diskussion mit den Hauptbeteiligten an, bei der jedoch alle jederzeit
helfen dürfen. Der*die Prozessmoderator*in verfährt dabei für jeden
Einwand wie folgt:
-
Beginne mit dem*der Einwendenden, doch lasse Beiträge von anderen zu.
-
Frage „Was kann hinzugefügt oder verändert werden, um das Problem zu lösen?“ Warte nicht auf Konsens. Stoppe und prüfe jede Idee:
-
Frage Einwendende*n: „Würde das deine Spannung beseitigen?“
-
Frage Vorschlagende*n: „Würde das immer noch deine Spannung lösen?“
Falls sich Vorschlagende*r oder Einwendende*r unkooperativ zeigen,
bringt der*die Prozessmoderator*in ggf. die in der Verfassung
beschriebenen “Regeln der Integration” zur Anwendung.
Nachdem alle Spannungen integriert worden sind, geht es zurück zur Einwandrunde
wo die Sicherheitsprüfung des Vorschlags wiederholt wird. Erst wenn
dann keine Einwände mehr auftreten, gilt der verbesserte Vorschlag als
angenommen. Andernfalls kreist der Prozess solange zwischen Einwandrunde
und Integration, bis keine Einwände mehr auftreten, bzw. die verfügbare
Zeit abgelaufen ist.